Lorenzo Ghirlanda

Lorenzo Ghirlanda absolvierte sein Studium als Posaunist in Bern, Weimar und der Schola Cantorum Basiliensis in Basel. Noch während des Studiums gründete er eine Plattform für die Rekonstruktion historischer Instrumente und die Aufführungspraxis von Musik der Renaissance und des Barock. Von 2004 bis 2006 entwickelte er die „Europa Werkstatt“ beim von Nike Wagner geleiteten Kunstfest Weimar. Weitere Projekte führten in u.a. zur traditionsreichen Semana de Música Religiosa im spanischen Cuenca. 2008 gab Lorenzo Ghirlanda sein Debüt als Dirigent mit Händels Oper „Alcina“ bei den Händel-Festspielen in Halle. In der Folge leitete er eine konzertante Rekonstruktion des Handel-Fragmentes „Genserico“ mit dem Jugendbarockorchester Bachs Erben. Am Deutschen Nationaltheater Weimar dirigierte er 2012 die Neuproduktion von „Alcina“ in der Regie von Corinna von Rad. Er begann eine Zusammenarbeit mit Helmuth Rilling als sein Assistent bei internationalen Musikakademien. 

2016 springt Lorenzo Ghirlanda für Helmuth Rilling bei 3 Aufführungen von Händels „Messias“ ein. Im Jahr darauf folgen zwei Konzerte für die Alte Oper Frankfurt. Der Stararchitekt Daniel Libeskind engagiert ihn und sein Ensemble für das genreübergreifende Projekt „One Day in Life“ in Frankfurt. Im konzeptionellen Rahmen von Musik und Architektur wurde Händels „Wassermusik“ aufgeführt. Mit Sony Deutsche Harmonia Mundi produziert Lorenzo Ghirlanda 2018 ein vom Schweizer Fernsehen RSI aufgezeichnetes Kantaten-Programm mit dem Tenor Christoph Prégardien, in einer weiteren Aufnahme englische Musik des 17. Jahrhundert. Es folgte die große Produktion von Händels „Alexanderfest“ im Jahr 2019/2020.

Im Jahre 2023 übernimmt Lorenzo die musikalische Leitung des Posaunenchor Ulms und kommt so "[...]ein bisschen zurück zur Quelle"

Neben seinen Dirigaten widmet sich Lorenzo Ghirlanda weiterhin der musikwissenschaftlichen Forschung. Er lehrte an den Hochschulen in Frankfurt, Mailand, Lausanne und Salzburg sowie am Conservatorio della Svizzera Italiana in Lugano. 

Quelle: VoxOrchester